Informationen und Bekanntmachungen - ARCHIV

Bitte beachten Sie, daß Sie sich hier im Nachrichtenarchiv befinden. Die hier veröffentlichten Informationen sind unter Umständen veraltet oder haben keine Gültigkeit mehr.

Bedrohung für Natur und Gesundheit durch gebietsfremde Pflanzen: Neophyten

Erstellt von Landratsamt Ostallgäu / VGem Roßhaupten | |   Rosshaupten

So genannte Neophyten sind zum Teil Pflanzen, die sehr hübsch blühen oder zu von imposanter Größe heranwachsen. Deshalb wurden Sie auch in unseren Gärten angesiedelt oder haben sich als blinde Passagiere zu uns auf den Weg gemacht. Sie haben sich leider zum Teil zu sehr lästigen und gefährlichen Eindringlingen entwickelt, die sich wegen ihres riesigen Vermehrungspotentials auch immer mehr in unserer Landschaft breit machen und dort enorme Schäden anrichten können. Das Indische oder Drüsige Springkraut ist eine hübsche zartrosa oder rot blühende Pflanze, die sogar den Bienen ein reichhaltiges Nahrungsangebot liefert. Leider hat sie schon längst den Sprung über den Gartenzaun geschafft und besiedelt nun bevorzugt Gewässerränder. Dort verdrängt sie leider auch die ausdauernde heimische Vegetation und lässt, da sie im Winter abfriert, den offenen Uferbereich schutzlos zurück. Der zahlreich von der Pflanze produzierte Samen lässt sich von den Fließgewässern im wahrsten Sinne des Wortes zu neuen Ufern transportieren und besiedelt so immer mehr von diesen sensiblen Bereichen. Ein weiterer gefährlicher Einwanderer ist die Herkulesstaude oder sibirischer Riesenbärenklau.
Auch diese imposante mehrjährige Pflanze hat sich erfolgreich auf den Weg vom Garten in die freie Natur gemacht und besiedelt Waldlichtungen und Straßenränder. Sie verfügt wie die meisten dieser Zuwanderer ebenfalls über ein enormes Vermehrungspotential und verdrängt heimische Pflanzen.
Das gefährliche für Mensch und Tier ist ihre Art, sich vor Feinden zu schützen. Auf der Pflanzenoberfläche befindet sich ein Wirkstoff, der durch Berührung auf die Haut gelangt und in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen führt. Oder die Ambrosia, die in verunreinigtem Vogelfutter ihren Weg zu uns gefunden hat und deren Pollen schwere Asthmaanfälle auslösen kann. Die Globalisierung geht also auch an der Natur nicht spurlos vorüber und wir sollten und müssen die Einwanderer dort, wo sie keinen Schaden anrichten auch akzeptieren, allerdings dürfen wir nichts unversucht lassen, diesen Pflanzen in Bereichen Einhalt zu gebieten, wo sie Mensch und Natur schwere und zum Teil irreparable Schäden zufügen.

Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)