Informationen und Bekanntmachungen - ARCHIV

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Hochwasserschutz Lech / Forggensee

|   RosshauptenVG

Information "Forggensee 2011" des Wasserwirtschaftsamtes Kempten zum Vorabsenkungsrecht

Das Wasserwirtschaftsamt Kempten weist darauf hin, dass der Forggensee nach der alljährlichen Absenkung im Winter seine im Sommerhalbjahr normale Höhe („Normalstauziel“ ) Ende Mai wieder erreicht hat.
Um vorausschauend den vorhandenen Hochwasserschutzraum zeitlich begrenzt vergrößern zu können, hat das Wasserwirtschaftsamt Kempten seit 2000 ein so genanntes „ Eingriffsrecht“ an dem durch ein privates Energieunternehmen betriebenen Wasserspeicher Forggensee:

Wenn vom Deutschen Wetterdienst starke Niederschläge für das Einzugsgebiet des Forggensees prognostiziert werden, kann damit vor erwarteten größeren Hochwasserereignissen der Wasserstand des Forggensees abgesenkt werden. Dies dient dazu, bei einem auflaufenden Hochwasser mehr Volumen für einen besseren Schutz der An- und Unterlieger einsetzen zu können.

Bei dieser Vorabsenkung fällt aufgrund einer erhöhten Wasserabgabe in den Lech durch die Auslassorgane des Staudamms in Roßhaupten der Seespiegel unter seinen im Sommer normalen Wasserstand.

Hierbei kann es zu außergewöhnlichen Situationen mit möglichen Gefährdungen am Forggensee und im weiteren Verlauf des Lechs bis zur Mündung in die Donau kommen, auf die hiermit hingewiesen werden soll:

Durch die zusätzliche Wasserabgabe kann die Wasserführung des Lechs unterhalb des Forggensees kurzfristig stark erhöht werden. Da die Vorabsenkung bereits vor Schlechtwetterperioden durchgeführt werden kann, kann die Wasserführung im Lech auch bereits bei schönem Wetter ansteigen. Im Normalfall wird sich dabei keine unerwartete, schlagartige Gefährdung für Spaziergänger, Badende und Angler durch eine Flutwelle ergeben. Da es sich ggf. aber um ein stetiges Ansteigen des Wasserstandes handelt, kann ein Verlassen des Flussbetts sowie der Uferbereiche erforderlich werden. Dies sollte auch beim Sonnenbaden oder in der Nacht berücksichtigt werden.

Zudem besteht bei einer Absenkung am Forggensee selbst die Gefahr, dass durch den fallenden Seestand Schiffe auf dem Grund aufsitzen und beschädigt werden können. Bitte treffen Sie ggf. vorher geeignete Maßnahmen.

An der Hochwasservorhersagezentrale Iller/Lech am Wasserwirtschaftsamt Kempten werden, um ein rechtzeitiges Eingreifen zu ermöglichen, die aktuelle Wetter- und Hochwassersituation sowie eine Reihe von Niederschlagsmessern und Wasserstandspegeln fortlaufend beobachtet. Über computerunterstützte Modellrechnungen werden Prognosen der zu erwartenden Abflussmengen erstellt.
Bei Einleitung einer Absenkung durch das Wasserwirtschaftsamt Kempten werden betroffene Gemeinden sowie Dritte (u.a. Kraftwerksbetreiber, Seglervereine, Forggenseeschifffahrt) per Fax informiert. Parallel dazu erfolgt eine Warnungsweitergabe innerhalb der Polizeiverwaltung sowie bei Bedarf eine Information über eine Rundfunkdurchsage.

An besonders frequentierten Stellen am Lech sind zur Verdeutlichung der möglichen Gefahren Warnschilder als Hinweis aufgestellt.

Foto: www.abschweb.net